Dringlich….

Die nächsten Tage sind schon länger um… Immerhin ist diese Mitteilung datiert auf den 28.Mai 2013.

Was ist passiert: Die Ermächtigungs-Problematik wurde auf nach der Wahl verschoben und alle, die nun oder dann nicht mehr dürften, werden geduldet und erhalten ihre Berechtigung verlängert bis 31.03.2014. Wo folgen Taten auf das Versprechen des Innenministeriums? “Darüber hinaus wird sich die Staatsregierung für Rechtsänderungen einsetzen, die auch in Zukunft möglichst unbürokratische Teilnahmeverfahren ermöglichen.”

Laut Mitteilung der KVB soll der “sonstige Honorarabschlag” von 6% in der Kalenderwoche 26 zur Auszahlung kommen (das wäre die letzte Juni-Woche). Immerhin voraussichtlich Also ganz sicher. Oder ein paar Tage später. Aber immerhin.

Es fehlt die Lösung zu den ZAST-Abgleichsfällen und zur gesamten ZAST-Problematik.

Einige Politiker haben Dringlichkeitsanträge gestellt: Antrag SPD, Antrag FREIE WÄHLER. Wo sind die Anträge der Grünen, die der CSU, und die der FDP, damit sich wirklich etwas an der Ursache des Desasters ändert? Haben die Gesellschafter der ZAST GmbH denn so eine große Lobby, daß unsere Regierung die notärztliche Versorgung so leichtfertig aufs Spiel setzen darf/kann/muß/soll? Muß denn die für alle bayerischen Bürger wichtige notärztliche Versorgung zum Politikum und zum Wahlkampfthema werden? Oder ist das nicht wichtig, denn Notärzte braucht man ja nicht?

Alle momentanen Probleme wurden noch nicht wirklich angegangen sondern sind nur vertagt und verschoben.

Ist unser Engel Aloisius wirklich immer noch im Hofbräuhaus?

Wer kann ihn da rausholen?

Übrigens wurde Ludwig Thoma wegen des Schlußsatzes angeblich zu einer Geldstrafe verurteilt…

 

6 Gedanken zu „Dringlich….

  1. Ende der 26. KW sollte also der sonstige Honorarabschlag zu Auszahlung kommen…
    Ja, ja, war klar. Wieder mal leere Versprechungen und plumpe Hinhaltetaktik.
    Heute ist der 2.7., bei mir ist natürlich noch nichts auf dem Konto gelandet. So 750 Euro wären es immerhin. Vom letztem Jahr!

    Von Januar bis Juni 2013 schuldet mir die KVB insgesamt noch ca. 5250 Euro. Ja, ich mache diesen Notarztblödsinn fast hauptberuflich. Nach bisher knapp 9000 Einsätzen während meines notärztlichen Daseins ist nun ein Punkt erreicht, wo die Lügen der KVB mitsamt ihres Vorstandes unerträglich werden bei gleichzeitiger Machtlosigkeit meinerseits. Es ist an der Zeit, dass ich mich vom Notarztdienst verabschiede. Schade.

    Leider ist auch von der Interessenvertretung, der AGBN, nichts mehr zu erwarten. Die bisherigen Aktionen wie Flyer und Plakate sind an Lächerlichkeit angesichts der Gesamtsituation fast nicht mehr zu überbieten. Was fällt der AGBN als nächstes ein? Luftballonsteigen und Kinderschminken? Oder eine Aktion “Töpfern für den Erhalt des Notarztdienstes mit anschliessendem Bioblumenbinden”? Egal, eine Lachnummer wird es auf jeden Fall.

    Erinnert ihr euch an das Telefongespräch der irischen Banker, wo sie sich über Deutschland lustig gemacht haben? Genauso stelle ich mir Gespräche zwischen KVB, Politik, ZAST und Kostenträger vor. Genauso.

    Das Wetter ist schön heute, sonnig und warm, ich bin echt am überlegen, ob ich meinen NA-Dienst heute abend in Landshut antreten soll. Ich hab keine Lust mehr und auch keine Energie, das ganze mehr oder weniger ehrenamtlich zu machen.

    Tom

  2. Was ist passiert?

    Ja ich finde die Sache ist schwierig geworden. Politiker zu erreichen ist einfach, sie zu Aktionen zu bewegen sehr schwer. Jetzt vor der Sommerpause und der Wahl geht wohl nicht mehr viel. Das Zuckerl von der KV für 4 -12 ist mE nur Stimmungsmache – wo kommt das Geld her – bzw wo hat es vorher gefehlt? Was wird mit 2013 (halbes Jahr schon um).
    Das Genehmigungsverfahren ist wegen Unsinnigkeit zumindest ausgesetzt.
    Gleiches wünsche ich mir für den ZAST Abgleich – solange bis klar ist wie der gehen soll. Aber hier wird munter weitergemacht – Konsequenz außer Honorarkürzung beim Notarzt keine. Die KV hat in ihrem Schreiben gezeigt, dass Sie mit der ZAST nicht kann/will, umgekehrt fast genauso. Treffen am 15. Juli – ich sage da kommt für uns Notärzte an der Basis nix rum.
    Dann wird es Herbst, das Jahr geht um – Hoffnung: die Hinterzimmer der Macht und die Eskalation der AGBN Aktionen. Viele Kollegen aus meiner Region fahren bis auf weiteres wegen der unsicheren Honorare nicht mehr. Mal sehen ob das überhaupt jemand merkt….

    • Mich würde auch interessieren, ob vor dem Sommerloch noch etwas kommt. Ich habe mobilisiert und den Abgeordneten geschrieben…
      Und was ist eigentlich mit den Ergebnissen der Umfrage?
      Es ist irgendwie sehr ruhig geworden, obwohl sich meines Wissens nicht viel (Ermächtigungsproblematik verschoben, Honorarnachzahlung 2012 gelöst) und v.a. strukturell überhaupt nichts getan hat.

  3. Erkennbar geht es doch hier gar nicht um Geld, zumindest nicht um unser Geld. Es geht um Schikane, Machtdemonstration etc. Warum? Weil die 2 Mio/Jahr , um die es angeblich geht, locker von der abenteuerlichen Bürkratie aufgefressen werden.
    Wie lange wollen wir das Spiel denn noch mitspielen? Wann fangen wir an, über eine Streikkasse nachzudenken?
    Beispiel: Wenn der Jahresbeitrag zur AGBN zu diesem Zweck um 120 € erhöht würde, so könnten daraus die Kollegen unterstützt werden, die außer NA keine weiteren Einkünfte erziehlen. Alternativ wird das Geld nach Lösung des Problems zurückgezahlt.
    Das, öffentlichkeitswirksam unter die Leute gebracht, könnte tatsächlich Bewegung in die Sache bringen.
    Andere Möglichkeit: Einschaltung des bayerischen Rechnungshofes?

  4. der letzte Tip könnte in die richtige Richtung weisen: wie viele Menschen wären in ZAST und KVB arbeitslos, wenn es diese Bürokratie nicht gäbe?
    Verwaltungen können eines gut: sich immer unentbehrlicher zu machen und noch mehr Arbeit an sich zu ziehen.
    Eigentlich wäre es doch nur konsequent da nach europäischem Vorbild (Stoiber) noch eine zusätzliche Abteilung zu schaffen (z.B. im Innenministerium) die sich damit befasst, wie die Notarztabrechung noch besser werden kann.
    Also: wollen wir wirklich, daß die Arbeitslosenzahlen steigen???

  5. Liebe Kollegen,

    ich bin jetzt seit ca. 20 Jahren dabei und hab schon allerhand Abrechnungsarten und -probleme mitgemacht. Dann kam die Pauschale mit dem Versprechen, alles werde einfacher für die Notärzte, außer ein paar Basisdaten brauche man im Notfall nichts mehr erheben, es gibt dann die Pauschale – vielleicht etwas weniger als bei der Abrechnung von Einzelziffern- dafür aber unkompliziert, gerade auch bei den EU-Patienten.
    Jetzt schauts so aus, dass immer mehr Daten verlangt werden, die dann auch noch mit der ZAST abgeglichen werden sollen, die ja ganz andere Ziele verfolgt und denen die Notärzte – mit Verlaub – am Arsch vorbeigehen.
    Gerade auch EU-Bürger, die ja im Rahmen des Sozialversicherungs¬abkommens ein Anrecht auf Notfallversorgung haben, sollen jetzt im bewußtlosen Zustand oder ohne Deutschkenntnisse zusätzlich zur Vorlage der EU-Versicherungskarte 2 Formulare (E80 und E81) ausfüllen, weil sie großzügigerweise das Recht heben, die Krankenkasse – die sie eh nicht kennen – auszuwählen, über die die Behandlung mit ihrer Heimatkrankenkasse abgerechnet wird. Sollte der Pat. nicht in der Lage sein, diesen komplexen bürokratischen Vorgang in der Notfallsituation zu bewältigen, soll er nach KV-Vorgabe eine Privatrechnung bekommen, die er dann hinterher bei seiner Klasse einreichen kann. So wird die Behandlung des EU-Bürgers dann vom NA privat abgerechnet (3,5fach, oder?), von der Zast und vom Krankenhaus, die ja genug Zeit heben, die Bürokratie zu erledigen, über AOK – haben die alle den Verstand verloren????????????? Das begreift weder die klassische 85jährige Kreuzfahrtpatientin aus Frankreich auf der „Donauprinzessin“ noch die Heimatkrankenkasse noch sonst irgendjemand.
    In meinen Augen ist alleinige Ziel – wie auch bei allen vorherigen “Reformen”-, die Notärzte um den Ihnen zustehenden Lohn ihrer Arbeit zu betrügen, vielleicht sogar, auf diese Art und Weise die scheinbar ungeliebten Notärzte abzuschaffen.
    In diesem Zusammenhang möchte ich darauf hinweisen, dass Klaus Achatz in seiner Arbeit “evaluation einsparbarer kosten durch effizienteren einsatz des notarztes” bewiesen hat, dass durch konsequenten Einsatz des Notarztes deutliche Kosteneinsparungen, v.a. durch Vermeidung unnötiger Krankenhauseinweisungen, möglich sind.
    Und so hoffe ich, dass die bayrische Staatsregierung trotz des fehlgeleiteten Münchners im Himmel nicht noch ewig auf eine göttliche Eingebung wartet, sondern rasch eine praktikable Lösung findet.
    (kleiner Tip: Verwaltung und Kontrolle kosten auch sehr viel Geld!!!!)

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