Obama ist überall

Dass Herr Obama gerne Post liest, ohne Adressat der Sendung zu sein ist weithin bekannt. Dass auch die Post an die agbn auch von Dritten gelesen und nach Belieben publiziert wird, obwohl sie weder als Adressat noch als nachrichtlicher Empfänger benannt sind, ist neu.

Wir empfehlen zukünftig doch bitte zur Einfachheit alle Briefe zwischen agbn, ZAST, KVB, Ausführenden im Rettungsdienst, Kassen, Ministerien, und Staatskanzlei zu publizieren, das wäre sicher aufschlussreich. Ein Anruf unter 001(240)373-4163 sollte genügen, die beim NSA Commercial Solutions Center können das sicher einrichten. Wir wären nicht böse, denn Transparenz ist in der Regel durchsichtig.

Dass uns ÄLR-Leaks zudem den Brief des BRK an Frau Stewens (CSU) und an Herrn Aiwanger (Freie Wähler) präsentiert ist wirklich toll. Wir hätten nie gewagt so private Zeilen zu publizieren. Wie hatte Herr Deinert (BRK) bei der Landtagsanhörung formuliert: “Ich bin neutral und – wie Ihnen jeder bestätigen wird – völlig unverdächtig. Ich will mich als Außenstehender zu den Problemen äußern…”. Meinungsbildung durch Originaldokumente – sehr lesenswert.

Merke: wer Transparenz fordert muss mit Durchblick rechnen. Der kommt wie angekündigt morgen, falls die Notärzte bei der Abstimmung zu den Eilanträgen von SPD und Freien Wählern die Rote Karte bekommen.

6 Gedanken zu „Obama ist überall

  1. Ja ich habe mich auch gefragt, was eigentlich vor der Sommerpause noch passieren soll. Mir sind regional ein wenig die Ideen und auch die Kraft ausgegangen. Ich war aber überzeugt, dass seitens der AGBN und deren Aktivsten (die hier im Blog wiederholt namentlich zu finden sind), mit aller Kraft gewerkelt wurde. O.k. eine kurze Info wir funken noch hätte auf bayern-ohne-notarzt geholfen. Und wer schon mal auf dem politischen Parkett war, der weiß wie glühend dieses Pflaster sein kann. Da muß man auch mal diplomatische Zurückhaltung wahren. Man muß es auch ab können, dass man sich beschimpfen lässt und unangemessen Kritik einfährt – z.B. weil ein Journalist einen Nebensatz im Interview streicht – und so wird man zum Streiker, statt zum Streik -Ablehner. Wir sollten froh sein, dass wir ein paar eloquente Kollegen haben, die das machen. Die AGBN sind nämlich wir- also die Mitglieder . Der Notarzt als Institution hat auf dem Land schon schlimme Wunden – es gilt das Augenmerk der Öffentlichkeit auf diese Wunden zu lenken. Ein Notarzt sollte auch außerhalb der Intensivstandorte überleben . Langer Rede kurzer Sinn: öffentlich sei unseren fleißigen Kollegen gedankt – gerade jetzt wo manches angerissen ist, aber noch nichts fix ist brauchen wir Euch weiter. DANKE – weitermachen ! Der neue Flyer ist auch prima – weiterdrucken und weitergeben !

  2. Was wirklich interessant wäre…
    die wirklichen interenen Abläufe an den Friktionsstellen der ZAST- Abrechnung, der nicht vergüteten Einsätze wie Todesfeststellungen, Übergabe an andere Rettungsmittel etc.
    Ich kann mir gut vorstellen, daß ein NA-Einsatz bei den ILS automatisch mit der Alarmierung generiert wird, dieser ebenso automatisch in den Datensatz der ZAST einfließt und dann ebenfalls automatisch den KK mit 148 € in Rechnung gestellt wird.
    Aber: Die Kohle, wo bleibt sie dann??? …. Am Naheliegendsten: Bei der ZAST????
    Wenn so was rauszukriegen wäre….

  3. Ich kann mich nur wundern. Alle Meinungsäußerungen zu den verlinkten Publikationen entrüsten sich darüber, dass nun endlich auch mal die Notärzte – außer dem bisher publizierten BlaBla – Informationen der beteiligten Verhandlungsparteien zu lesen bekommen. Da ja auf dem offiziellen” Informationsweg offensichtlich eine totale Informationssperre – die Notärzte betreffend – verhängt wurde, ist es mir ehrlich gesagt wurscht, ob diese Publikation die feine englische Art ist oder nicht.
    Feiner war die Nullinformation bisher auch nicht !!!
    So etwas kann man vermeiden, wenn man mit vorliegenden Informationen nicht nur rumtaktiert, sondern sie den mündigen Notärzten offenlegt – insbesondere, wenn sie bisher nur mit Halb- oder Fehlinformationen gefüttert wurden.
    Sind mündige Notärzte eigentlich erwünscht ?

    • Das “rumtaktieren” war nicht ganz erfolglos, dennoch gibt’s die sicher weiter polarisierenden Informationen jetzt hier wie gewünscht frei verfügbar. Mal sehen, wer das alles wirklich liest und erst dann darüber schreibt.
      Ich kann die Antworten auf die agbn-Umfrage zusammenfassen: drei Statements, ein Mal Zahlen. Merke: 1. Zahlen glaubt man nicht UND 2. Die schärfsten Kritiker der Elche waren fürher selber welche. Ein weiteres anschauliches Beispiel zu Letzterem findet sich hier.

  4. Ich bin – wie alle anderen bayerischen Notärzte sicher auch – äußerst unglücklich über den bisherigen Verlauf. Verantwortlichkeiten werden hin und her geschoben, und außer wagen Versprechungen entbehrt die gesamte Diskussion bisher jegliches greifbare Ergebnis. Mir war es von Seiten der agbn in letzter Zeit viel zu ruhig, und ich habe mich auch gefragt, wo die Ergebnisse der FB-Aktion bleiben. Im letzten agbn-Newsletter werden mehrere – genauso berechtigte wie bereits wiederholt formulierte – Forderungen gestellt, aber was tut die agbn eigentlich, um eine Umsetzung zu erreichen? Auf Aktionen aus den Hinterzimmern der Macht warten (Zitat aus demNewsletter) kann es doch wohl nicht sein? Wenigstens die Gründe für das Zurückhalten der FB-Ergebnisse hätte man uns gegenüber ja mal benennen können. Jetzt über einen singenden Vogel zu jammern wirkt doch sehr hilflos. Wenn ich die veröffentlichten Schreiben und die jetzt scheibchenweise zusammengetragenen Fakten richtig interpretiere, bleibt unterm Strich doch immer wieder die KVB stehen. Und auf die wollen Sie noch Rücksicht nehmen?

    • Solange das erreicht wird, was wir wollen, ist es mir zugegebenermaßen wurscht, in welchem Zimmer. Der öffentliche Teil dessen, was die agbn tut lässt sich auf http://www.bayern-ohne-notarzt.de sehen. Auch was bisher erreicht wurde findet sich dort.
      Was die Mithilfe der Notärzte angeht, so wurden bisher über 10.000 Postkarten angefordert und hoffentlich auch verschickt. Dass an einzelnen Orten Plakate hängen haben wir mit Freude gesehen, die könnten aber ruhig noch etwas öffentlicher platziert werden. Angefordert und verschickt wurden genug.
      Zusammengefasst ist es bisher erst mal gelungen, den kompletten Zusammenbruch durch noch unbefriedigende Teillösungen zu vermeiden. Es ist aber auch gelungen, trotz heftigem gegendruck nicht von unseren Forderungen abzuweichen.
      Wenn uns alle Engagierten weiter konstant so unterstützen wie bisher, schließe ich mich der Wette von Karl Vetter (gesundheitspolitischer Sprecher der Freien Wähler im bayerischen Landtag) an: Bis zur Landtagwahl wird die bayerische Staatsregierung verkünden, die Probleme der Notärzte seien gelöst. Ich bin mal gespannt, ob wir dem bis dahin zustimmen können.

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