Alternativen zur KVB?

Welche Alternativen haben wir Notärzte für die Organisation unseres Dienstes?

KVB: naja, immerhin wissen wir seit Jahren, was wir haben.Wir sind wieder knapp am Stand von 2006 angelangt, haben aber ein Ohr bekommen und dürfen unsere Meinung sagen, die sogar angehört wird.

Zweckverbände: die haben ja laut Gesetz die Sicherstellung mit der KVB zusammen bekommen.  Die Zweckverbände haben noch nie in Bayern den Notarztdienst organisiert und beträten damit folglich Neuland. In den Zweckverbänden sitzen Politiker und Schreibtischbeamte/Angestellte. Der einzige ärztliche Sachverstand in den Zweckverbänden liegt bei den ÄLRDs. Naheliegend wäre es für die Zweckverbände, die Organisation des Notarztdienstes den Durchführenden zu übertragen, die ja schon lokal den Rettungsdienst stemmen. Also z.B. dem BRK. Für die bisher beteiligten Krankenhäuser würde sich nichts ändern, sehr wohl aber für die anderen / Niedergelassene und Freizeitärzte. Eine direkte Einflußnahme auf den Notarztdienst durch die Durchführenden (so nennt der Gesetzgeber in diesem Zusammenhang BRK/JUH/ASB etc…) ist problemlos möglich, ein Mitspracherecht durch Notärzte ist nicht vorgesehen oder geplant.

Hilfsorganisationen/BRK etc.: Der Notarzt wird in irgendeiner Form (Subunternehmer, Vertrag) an den jeweiligen Rettungsdienstbetreiber angeschlossen. Nachdem eine angestellte Tätigkeit mit Bezahlung nach Tarif zu teuer ist, wird es sehr “spannende” Einzelverträge geben. Der direkte Chef der Notärzte wäre der jeweilige nichtärztliche Leiter Rettungsdienst bzw. der lokale Kreisgeschäftsführer. Vertragsverlängerungen wären daher genauso spannend wie der Inhalt der Einzelverträge.

Eigene notärztliche Organisation: ebenfalls absolutes Neuland. Wer kann das stemmen? Wer kann sich als gleich starke Kraft neben Zweckverbänden und Hilforganisationen und Kassen behaupten?

Anderes ???

gemeinsame Ziele?

Was meiner Meinung nach beibehalten werden muß: eine ärztliche Unabhängigkeit in ärztlicher Entscheidung, Therapie und Tätigkeit (in der Definition als freier Beruf, der hier als Arzt nur dem Patienten verpflichtet ist, keinem Dienstherren)

Was erkämpft werden muß: eine angemessene Bezahlung

Wir müssen organisatorisch beieinander bleiben und dürfen nicht in einzelne Gruppen zersplittet werden, denn dann kann man mit uns Notärzten machen, was man will.

Ist da ein Konsens unter uns zu finden? Andere Ideen?

Ein Gedanke zu „Alternativen zur KVB?

  1. Zum Thema angemessene Bezahlung wollte ich schon lange einmal anmerken, dass die Organisatorischen Leiter der Notarztstandorte eine z.T. erhebliche Arbeitsbelastung mit der Erstellung, Verwaltung und Pflege der Notarztdienstpläne und den Standorten haben. Dies ist eine Arbeit die bisher ehrenamtlich – für die KVB, die ja den Sicherstellungsauftrag hat – durchgeführt wird. Wäre da nicht auch anzudenken für diese Tätigkeit eine Aufwandsentschädigung vorzusehen ??!!

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