6 Gedanken zu „Bayern ohne Notarzt

  1. Nach einer kleinen, unrepräsentativen Umfrage und der Analyse meiner Einsätze wird jeder 6. Patient vom Notarzt vor Ort behandelt und nicht in ein Krankenhaus eingewiesen. Diese Entscheidung kann nur von einem Notarzt gefällt werden.
    Wir haben in Bayern ca. 380.000 NA-Einsätze p.a. Die durchschnittlichen Fallkosten für stationäre Patienten betragen ca. 3700,- €.
    Daraus folgt den Kostenträgern eine Einsparung von ca. 240.000.000.- € (380.000 x 3700.- x 0,17). Allein in Bayern.
    In Worten: zweihundertvierzig Millionen!
    Der frühzeitige ärztliche Therapiebeginn erspart dem Gesundheitswesen weitere, erheblich Folgekosten.
    Das bayer. Notarztwesen kostet ca. 54 Mio.

    Wer also glaubt, daß das Notarztwesen teuer ist, soll es ohne probieren.

    Das Notarztwesen ist einer der Gründe für eines der leistungsstärksten Gesundheitswesen der Welt.
    Wir Notärzte und die bayerische Bevölkerung erwarten einen wirtschaftlichen Umgang mit unserem Geld.
    Wer Geld zum Fenster herausschmeissen will, soll das mit seinem eigenen tun.

    Die heutigen Entscheidungsträger sind eines professionellen Managements nicht fähig. Sie müssen durch eine wirksame Führung ersetzt werden, die den drohenden wirtschaftlichen und volksgesundheitlichen Schaden verhindert.

  2. Stellen Sie sich vor: Sie gehen zum Bäcker und bestellen jeden Tag 6 Semmeln. “Schreib es auf, ich zahle am Monatsende.”
    Am Monatsende gehen Sie zum Bäcker und sagen ihm: “Lieber Bäcker, ich weiss noch nicht wieviel Geld ich Dir gebe” Da sagt der Bäcker: “He moment mal. Ich habe Dir jeden Tag 6 Semmeln gegeben, dafür bin ich jeden Morgen um 2:00 Uhr aufgestanden und dafür gibt es einen festen Preis!”
    “Tja, tut mir leid. Ich hab mich mit meiner Frau nicht auf das Haushaltsgeld geeinigt. Du bekommst den Preis, den ich Dir gebe.”

  3. Alles in Allem sehr gute Aktion der AGBN! Sehr gut zum gegenwärtigen Zeitpunkt auch der Hinweis, daß wir derzeit die Patienten durch allfällige Protestmaßnahmen nicht gefährden wollen. Man darf gespannt sein, wie viel “Mut” die Kassen haben werden, den Konflikt weiter auf die Spitze zu treiben. Unsere unverrückbare Forderung muß bleiben: “Jeder Einsatz wird bezahlt.”
    Als Hauptadressat und Hauptverantwortlichen sehe ich die Kassen – sie haben ein Interesse daran, uns nicht zu bezahlen, in 2. Linie kann man vermuten, daß die Rettungsorganisationen sich gern an Amerika orientieren wollen. Da bietet es sich schon an, an einem Strick zu ziehen.

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